Neu: Magazin "Unterwegs"
Hallo und Grüß Gott, …
„… ist da jemand? Hallo! Ist da jemand?“, so fragt nicht nur der anreisende Camper in die verwaiste Campingplatzanmeldung, so ruft das von der Schule heimkommende Kind in die Wohnung, wenn es keine Geräusche hört: „Mama, Papa, hallo. Ist da jemand?“ Auch der Mensch in einer Krise oder Not klagt: „Ist da jemand?“ Wenn dann keiner antwortet, wird’s ungemütlich. Der Camper kann seinen Urlaub nicht beginnen, das Kind fühlt sich allein zu Hause verloren, und der leidende Mensch bleibt hilflos auf sich allein gestellt.
Wie erleichtert ist man, wenn auf die Frage „Ist da jemand?“ geantwortet wird: „Ja, bitte?“ oder ganz schlicht: „Ja, ich …“ Wenn jemand für uns da ist, eröffnen sich Lebensmöglichkeiten: Die Campingplatzschranke geht auf und der Urlaub kann beginnen, das Kind erfährt durch die Präsenz der Eltern Geborgenheit und Rückhalt und so eine gute Startvoraussetzung für ein starkes Leben und der notleidende Mensch findet Unterstützung bei der Krisenbewältigung und Hilfe zum Weiterleben.
Für die meisten Menschen ist eine Lebensbegleitung sehr wichtig. Das Bedürfnis nach Kontakt und Verbundenheit ist tief in der menschlichen Natur verwurzelt. Menschen sind soziale Wesen und neigen dazu, sich in Gruppen zu organisieren, sei es Familie, Freunde, Gemeinschaften oder Partnerschaften. Das Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung kann das emotionale Wohlbefinden, die mentale Gesundheit und sogar die physische Gesundheit positiv beeinflussen.
Wer in einer klaren Sommernacht vor sein Campingzelt tritt und auf einer offenen Wiese den funkelnden Sternenhimmel betrachtet, der fragt vielleicht auch: „Ist da jemand? Ist da irgendwo im Universum jemand, der für mich da ist, der mich liebt und dem ich wichtig bin?“ Wer oder was verbindet mich mit dem All, dem Kosmos, der Schöpfung, dem Leben an sich?
Oder bin ich im Anblick der Unendlichkeit doch nur ein unbedeutendes Staubkorn in der Geschichte? Spätestens jetzt wird aus der menschlichen Frage nach einem Gegenüber eine religiöse: Gibt es einen Gott, der für mich da ist und wenn ja, woher weiß ich, dass er mich liebt?
Jetzt sind wir mitten im Geschehen der Kirche Unterwegs. Auf den Campingplätzen sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Camper präsent. Nicht nur als Animateure, sondern als Gegenüber und Urlaubsbegleiter, als Gesprächspartner und Hoffnungsboten, die wie funkelnde Sterne am Campinghimmelszelt darauf hinweisen, dass der Schöpfer des Universums in der Urlaubswelt erfahrbar ist. Gott ist da. Das zu wissen, macht einen Unterschied. So erfahren Menschen im Glauben an einen persönlichen Gott Sinn, Trost und Hoffnung. Sie fühlen sich von Gottes Liebe und Fürsorge umgeben und finden Antworten auf existenzielle Fragen.
Ich finde, der Urlaub ist eine gute Gelegenheit, den Fragen nach Gott nachzugehen. Sie haben die Chance, ohne Alltagstrubel hypothetisch zu überlegen: „Was wäre, wenn es Gott gäbe: Was könnte das für mich bedeuten?“ In diesem Heft können Sie lesen, wie Jesus Christus Simon Petrus nach seiner Beziehung zu ihm fragt, um Petrus in die Gemeinschaft zurückzuholen. Wir laden Sie ein, im Urlaub Orte der Gottesbegegnung aufzusuchen und mit allen Sinnen zu beten. Sie finden Texte und Impulse zur Gottesfrage und Anregungen, wie Sie einen Platz in der (Urlaubs-)Gemeinschaft finden können. Vielleicht interessiert Sie auch, wer wir sind und was wir machen. Darum stellen wir uns als Kirche Unterwegs vor. Und möglicherweise finden Sie unsere Arbeit so ansprechend, dass Sie für uns da sein wollen: Wie das aussehen kann, haben wir auch beschrieben.
Jetzt wünsche ich Ihnen eine vergnügte und inspirierende Lektüre unseres Sommerheftes, ganz egal, ob Sie gerade im Campingurlaub verweilen oder zuhause den Liegestuhl benutzen.
Friedemann Heinritz